372) Morgen-Safari auf der Farm

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Routine und viele immer gleiche Abläufe hüten uns nicht vor Überraschungen. Das beweist die vergangene Woche. Mehr hier im Blog:

Auch wenn wir das Leben und die Farm wirklich gut im Griff haben, alle Abläufe schon fast wie von selbst erfolgen und wir uns auch keine grossen Gedanken mehr machen müssen, wann welche Arbeiten wohl am Besten zu erledigen sind, hält der Olijvenhof und seine Bewohner immer noch manche Überraschung für uns bereit. Aber selbst die Schafe, welche uns in der Vergangenheit so oft auf Trab hielten sind mittlerweile die Ruhe selbst. Keine Ausbruch-Versuche mehr und auch abends sind sie mittlerweile oft von selber zu Hause oder warten auf uns vor dem Tor zum Nachtlager. Früh am Morgen liegen sie noch gemütlich im Camp und drängen überhaupt nicht nach draussen. Vorbei die Zeiten als wir sie schon kurz nach unserem Morgenkaffee hörten und sie raus wollten. Heute öffne ich ihnen das Tor und muss sie fast noch aufwecken, so entspannt liegen sie noch rum. Es ist noch sehr ruhig auf der Farm und ich kann in aller Gemütlichkeit meine „Morgen-Safari“ auf dem Olijvenhof starten.

Da gibt’s doch immer so einiges zu entdecken und endlich gelingt es mir, unseren neuesten Bewohner den Mangoose bzw. einen von ihnen zu fotografieren. Gemütlich trottet er über die grosse Weide, hat mich aber wohl schon längst bemerkt und trotzdem geht er ruhig seinen Weg. Ein anderer schöner Zeitgenosse setzt sich gekonnt ins Bild – der „Hoopoe“ (Wiedehopf) ist einer unserer Lieblings-Vögel. Traumhaft schön mit seinem Kamm. Bis zu Acht haben wir bereits zur gleichen Zeit gezählt. Sie niesten wohl ganz in der Nähe. Doch man tut gut daran zu schauen, dass sie dies nicht zu Nahe tun. Aus Abschreckung vor Fressfeinden stinkt ihr Nest nämlich furchtbar schrecklich. Die Redewendung „Stinken wie ein Wiedehopf“, kommt nicht von ungefähr. So geht meine Morgensafari weiter vorbei an der Schildkröte, welche wohl nur darauf wartet bis die Sprinkler starten und ihr ein wenig Abkühlung bringen und vielleicht auch den Durst löscht. So hab ich all diese Motive auf der Handy-Kamera festgehalten als ich aus dem Nachtcamp der Schafe zurückkehre. Zeit vor dem Bistro und ohne störendes Sonnenlicht die Schnappschüsse in Ruhe anzuschauen.

So sitze ich also da, vertieft in die Fotos auf dem Handy als ich plötzlich im Augenwinkel etwas Komisches erblicke. Ich erschrecke. Ich realisiere schnell, es ist Hofkater Lenny, doch irgendwas stimmt nicht. Genau hinschauen, der Schreck wird nicht kleiner. Er präsentiert mir seine Beute, wohl frisch gejagt und in etwa gleich gross wie er.

Einen Hasen. Ein junger Hase und wohl der, welchen wir ab und zu in den frühen Morgenstunden sahen, wenn er entspannt vor unserem Haus vorbei hoppelte. Er ist nicht mehr und Lenny dafür umso stolzer. Er mag den armen Kerl kaum tragen und trotzdem platzt Lenny fast vor Stolz. Selbst eine halbe Stunde nach diesem Schock, sehen wir Lenny immer noch mit der Beute im Maul herum stolzieren. „Jetzt hat er aber keine Sympathie-Punkte gewonnen“, gibt Barbara zu Protokoll und trotzdem wissen wir natürlich, so spielt die Natur. Ob Lenny den kleinen Hasen auch gefressen hat? Wir wissen es nicht. Finden aber bis heute überhaupt keine Überreste von Meister Lampe. Vielleicht hatte Lenny wirklich ein ausgesprochen grosses Frühstück. Dagegen spricht, dass ihn Barbara kurz nach dieser Anekdote auf der erfolgreichen Mausejagd beobachtete oder sogar unterstützte. Mit Mäusefangen kann Lenny also Punkte sammeln. Zu Recht. Denn so bleiben Schlangen dem Olijvenhof eher fern. Womit wir beim letzten Punkt der Safari wären.

Eine Schlange besuchte uns auch noch. Kaum zu erspähen und zum Glück nur ein „bisschen“ giftig kreuzte eine „Karoo Sand Snake“ Barbaras Weg. Und schnell wird uns bewusst, es braucht auch nach Jahren hier in Montagu wenig und der Puls wird erhöht.

Man liest sich!

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